Unter dem Motto »Wohnen mit Zukunft« sollen bis zum Jahr 2027 rund 34 Wohneinheiten in der Eppingerstraße gebaut werden. Den Teilnehmenden des Realisierungswettbewerbs werden vielfältige Anforderungen an ihre Konzepte gestellt.
Um Ideen für ein zukunfts‐ und sozialorientiertes innovatives Wohnbauvorhaben zu erhalten, hat die Siedlungswerk GmbH Wohnungs- und Städtebau im Benehmen mit der Stadt Fellbach und der IBA’27 Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH einen Realisierungswettbewerb ausgelobt.
Am 4. Mai fand die Preisgerichtssitzung unter Vorsitz von Architekt Wolfgang Riehle mit insgesamt 30 Preisrichterinnen und Preisrichtern in Fellbach statt. Im Preisgericht waren für die Stadt Fellbach u.a. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull und für die IBA’27 der Intendant Andreas Hofer vertreten. Insgesamt neun Architekturbüros haben Ideen für kreative Lösungsansätze für das Quartier vorgestellt.
Ziel dieses Planungswettbewerbs war es, die Kernanforderungen des Fellbacher IBA’27-Projekts als Innenentwicklung bei einem Projekt überschaubarer Größe mit den Leitgedanken des Siedlungswerks der sozial gemischten Quartiere und Hausgemeinschaften in Einklang zu bringen. Das Projekt Eppingerstraße in Fellbach soll auch auf Grund seiner Lage zwischen Gewerbe- und Wohneinheiten beispielgebend für ähnliche Grundstücke in heterogener Bebauung sein.
Auf dem 2.125 m² großen Grundstück standen bisher Wohn-, Geschäfts- und Fabrikgebäude. Der städtebauliche ldeenwettbewerb »Erneuerungsmaßnahmen Eisenbahnstraße, Fellbach« brachte 2010 für das Grundstück erste ldeen für eine Wohnbebauung. Eine 2020 aufgelegte »Case Study« zeigte vielfältige Bebauungsmöglichkeiten. Diese Studie zur Bebauung in der Eppingerstraße war Bestandteil der Bewerbung der Stadt Fellbach für die IBA’27.
Die internationale Bauausstellung in der Stadtregion Stuttgart im Jahr 2027 soll auch in der Wohnbebauung neue mutige gestalterische Wege aufzeigen. Dafür hat der Gemeinderat der Stadt Fellbach dem Siedlungswerk, nach erfolgreicher Teilnahme an einem vorrausgehenden Investorenauswahlverfahren, einstimmig den Zuschlag für das Grundstück in zentraler Lage erteilt.
Die Anforderungen an die Teilnehmer des nun stattgefundenen Wettbewerbs waren vielfältig und anspruchsvoll. Vorgesehen sind Eigentumswohnungen, öffentlich geförderte Mietwohnungen sowie eine Wohngruppe für Menschen mit Behinderung und eine weitere für Menschen mit Fluchterfahrungen. Die Wohngemeinschaften sollen als ein selbstverständlicher Bestandteil in die Hausgemeinschaft integriert werden. Im Quartiersraum soll ein »Bewohner-Café« und ein »Nachbarschaftsplätzle« für gemeinsame Aktivitäten der Bewohner entstehen. Viel Grün im Freien und ein »Urban Gardening-Konzept« dienen der Aufenthaltsqualität und dem gemeinschaftlichen Zusammensein der Hausgemeinschaft.
Neben der Förderung eines guten Zusammenlebens ist es bei der Realisierung des Bauvorhabens das Ziel, bezahlbares Wohnen mit ansprechender und zukunftsweisender Architektur zu verbinden. In den in Holzhybridbauweise konzipierten Entwürfen werden auch günstige »Budget«-Wohnungen, beispielsweise für Alleinerziehende, geplant. Durch ein innovatives Energiekonzept soll die Wohnanlage klimaneutral betrieben werden.
Den Wettbewerb für sich entscheiden konnte das Büro UTA Architekten und Stadtplaner GmbH aus Stuttgart. Das Preisgericht würdigt den Siegerentwurf als städtebaulich und sozial wertvollen Beitrag. Auch in Bezug auf die geforderten Baumaterialien orientiert sich der Entwurf an den Anforderungen des Wettbewerbs. Die Tiefgarage und die Erschließungskerne sollen massiv aus Recyclingbeton konstruiert werden, die restlichen Gebäudeteile sind in Holzbauweise vorgesehen. Die Fassaden sind mit einer prägenden Holzverschalung geplant. Das Konzept umfasst Lösungen für den Raum direkt an der Eppingerstraße sowie der Gestaltung von attraktiven privateren und gemeinschaftlichen Gartenflächen auf der anderen Grundstücksseite. Die Planer nahmen in ihrer Konzeption, die zwischen drei und fünf Geschosse vorsieht, auch Rücksicht auf die gegenüberliegenden Gebäude im Bestand.